Einfuehrungstag-GruppenbildHola und Hello. Mein Name ist Giuliana und ich mache – wie ihr bestimmt schon durch meine vorherigen Blogeinträge wisst – momentan ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Kultur bei den Jugendkunstgruppen. In diesem einen Jahr erwarten mich an meiner Einsatzstelle immer wieder neue Herausforderungen, die verschiedensten Aufgaben und natürlich unendlich viel Spaß. Aber ein FSJ geht auch teilweise über die Einsatzstelle hinaus. Ihr fragt euch jetzt bestimmt: „Wie? Was meint sie damit?“. Keine Sorge, ich erkläre es euch. Also fangen wir bei den Seminaren an. Insgesamt gibt es vier Seminare, die auf das ganze Jahr aufgeteilt sind. Am Anfang werdet ihr einer Seminargruppe zugeteilt – ich bin z.B. Seminargruppe 4, das sind die Leute aus der Kölner Region – und in dieser Gruppe fahrt ihr dann für fünf oder sechs Tage weg. Mein erstes Seminar findet Ende Oktober in Bochum statt und ich bin schon sehr gespannt, was wir alles erleben werden. Denn eine genaue Vorstellung habe ich auch noch nicht. Damit wir aber nicht ganz ins kalte Wasser geworfen werden, hatten wir am Freitag, 21. September 2018 eine Einführungsveranstaltung in Dortmund. Und davon möchte ich euch ein bisschen erzählen:

Heute ist ausschlafen angesagt. Mein Zug kommt erst um 12.04 Uhr und davor muss ich nicht arbeiten. Also starte ich den Tag ganz entspannt. Je näher meine Abfahrtszeit rückt, desto mehr drängt sich eine unwissende, aufgeregte Stimme in meinem Kopf  in den Vordergrund. „Wie viele andere Freiwillige werden wohl da sein? Und wie sieht meine Seminargruppe aus? Werde ich mich mit allen gut verstehen? Und wie sind die Leiter?“. Tausende Fragen wirbeln durch meinen Kopf, die sich in knapp zwei Stunden alle von selbst beantworten werden. Um meinen wirren Gedanken keine Chance zu geben, hole ich meine Kopfhörer aus der Tasche und mache mein Lieblingslied an. Schon viel besser! Am Gleis angekommen schaue ich auf die Anzeigentafel und stutze. Mein Zug ist zwar angegeben, allerdings steht dort noch 11.04 Uhr und jetzt ist es schon 11.45 Uhr. Merkwürdig, aber ich denke nicht weiter darüber nach. Als ich dann endlich im Zug sitze – und aus dem strömenden Regen rauskomme – verstehe ich, weshalb dort die falsche Zeit stand. Ich sitze wirklich im Zug von 11.04 Uhr, der allerdings laut Durchsage, 54 Minuten Verspätung hat. Die weitere Fahrt verläuft aber ohne Komplikationen und so komme ich pünktlich am Dortmunder Hauptbahnhof an. Jetzt darf ich mich nur nicht verlaufen. Ich erinnere mich an Claus Worte: „Wenn du an der richtigen Seite den Bahnhof verlässt müsste eine Grünfläche kommen und dann musst du einfach immer geradeaus laufen“. So leicht es auch klingt und so einfach ich es mir vorgestellt habe; vor mir sehe ich nur ein riesiges Gebäude. Und da gerade durch zu laufen… das wird nicht funktionieren. Und da ich leider kein Superheld bin und mich nicht wie Flash durch Wände vibrieren kann, greife ich auf meinen treuen Freund „Google Maps“ zurück, der mir stets mit Rat und Tat zur Seite steht.

Als ich den Veranstaltungsort dann doch relativ schnell gefunden habe und durch die Tür gehe, steht vor mir plötzlich eine Freundin aus Schulzeiten. Damit habe ich genauso wenig gerechnet, wie sie. Aber wir sind beide froh nicht ganz alleine zu sein, denn die anderen scheinen sich größtenteils schon zu kennen. Bisher wirken aber alle sehr sympathisch und nett und so bleibe ich weiterhin optimistisch. Nachdem nach und nach alle eingetrudelt sind, geht es los. Wir sitzen in einer riesengroßen Gruppe vor der Bühne, auf der sich unsere sogenannten „Feen“, also unsere Seminarleiter, vorstellen. Ich bin sehr überrascht von der enorm hohen Anzahl an Freiwilligen, es sind über 300 in einem Jahrgang in NRW. Aber das soll nicht die einzige überraschende Tatsache an diesem Tag bleiben… Nach ein paar Spielchen und „Warm-Ups“ werden wir in die Seminargruppen und auf verschiedene Räume aufgeteilt.

In unserem Raum angekommen stellt sich heraus, dass wir eine Gruppe von knapp 40 Menschen sind – um einiges größer, als ich es mir vorgestellt hatte. Nach einer knappen Vorstellungsrunde und einem „Speed-Dating“ zum näheren Kennenlernen der anderen, beginnen unsere Seminarleiter – Clara und Merlin – mit den wichtigen Themen. Dabei dürfen und sollen wir unsere bisherigen Erfahrungen mit den anderen teilen und uns so austauschen. Es geht beispielsweise um unser Gehalt bzw. Taschengeld, um unsere Aufgaben in der Einsatzstelle, ob wir mit unseren Mentoren gut klarkommen, unser eigenständiges Projekt in der Einsatzstelle und vieles mehr. Dabei bemerke ich, dass fast alle mindestens zu zweit in ihrer Einsatzstelle sind. Bei einer der Einsatzstellen sind es sogar 14 Freiwillige! Wow, damit habe ich nicht gerechnet. Aber das würde dann auch erklären, weshalb sich am Anfang schon so viele kannten.

Nach einem großen Schwung vieler neuer Informationen, gibt es eine Pause mit leckeren Brötchen und warmen Getränken. Als ich auf die Uhr gucke, bemerke ich, dass wir nach der Pause nur noch 45 Minuten haben, bis die Veranstaltung vorbei ist. Der Tag ging ganz schön schnell um. Und so ist es dann auch. Wir bekommen noch ein paar letzte Informationen und einige Unterlagen mit auf den Weg und schon heißt es: Ab nach Hause. Der Rückweg erweist sich um einiges lustiger, als die Hinfahrt, weil jetzt noch ganz viele andere Freiwillige mit mir im Zug sitzen. Ein perfekter Abschluss für einen ereignisreichen Tag.

Zu Hause angekommen lasse ich mich müde in mein Bett fallen. Was ein aufregender, aber auch anstrengender Tag. Und so viele neue und nette Menschen auf einmal, die ich bald alle näher kennenlernen kann. Jetzt freue ich mich umso mehr auf das Seminar im Oktober und kann kaum noch abwarten, bis es endlich soweit ist.

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